MYTHOS 6: »Hunde brauchen einen Fastentag«
Es gibt den Mythos, dass Hunde einmal die Woche fasten sollten. Und am besten solle das tägliche Essen auch nicht immer zur selben Uhrzeit serviert werden. Als Begründung wird gerne angeführt, dass dies der Natur des Hundes entsprechen würde, da Wölfe auch nicht jeden Tag etwas zu essen bekommen und der Hase nicht immer zur gleichen Uhrzeit vorbei hoppelt. Ebenso wird der Fastentag mit der Magen- und Darmreinigung begründet.
Grundsätzlich ist nichts gegen einen Fastentag zu sagen, aus ernährungsphysiologischer Sicht bringt er aber auch keine Vorteile. Er kann zwar helfen, einen Hund schlank zu halten. Wenn Hunde zu Übergewicht neigen, kann man aber auch einfach die Kalorienmenge anpassen. Wir Menschen fasten, wenn überhaupt, eins bis zweimal im Jahr als Kur ein paar Tage lang. Wieso sollte es also gesund sein, unsere Hunde jede Woche einen Tag lang fasten zu lassen?
Ganz im Gegenteil kann der unerwartete Nahrungsentzug das Verhalten des Hundes negativ beeinflussen, da ein hungriger Hund eher gereizt und unkonzentriert sein kann. Wer kennt es nicht von sich selbst?
Wann wir unseren Hunden ihre tägliche Mahlzeit servieren liegt ganz an unserem individuellen Tagesablauf. Für magenempfindliche Hunde sind feste Fütterungszeiten allerdings wichtig, da sie in Erwartung der Mahlzeit Magensäure produzieren, die im leeren Magen dann zu Übersäuerung, Sodbrennen und Erbrechen führen kann. Wenn es spezielle Umstände nicht erlauben, immer zu ähnlichen Uhrzeit zu füttern, können sich gesunde, erwachsene Hunde aber auch darauf einstellen. Eine gewisse Routine schafft jedoch immer ein Stück Sicherheit, die unseren Hunden hilft, sich entspannen und sich auf uns verlassen zu können.
Lasst uns also diesen falschen Mythos aus der Welt schaffen und umsichtiger mit uns, unseren Hunden und unserer Umwelt sein!